Gersprenz

Gersprenz

Gersprenz

Gersprenz wurde 786 n. Christus erstmals als ad. Caspenze erwähnt. Die Äbtissin Aba hatte Besitz an der Gersprenz (Caspenze). Sie schenkte all ihren Besitz dem Kloster Lorsch im Jahr 786 n. Chr. Bei der Ortsangabe im Lorscher Kodex wurde Gersprenz mit den Worten ad Caspenze tituliert. In der Urkunde 92 vom 12. Mai 1012 im Lorscher Kodex ist Folgendes beschrieben: 

Heinrich II. schenkte im Jahr 1012 den Forstbann im Odenwald ans Kloster Lorsch. Die Urkunde hierüber wurde am 12.05.1012 in Bamberg unterzeichnet. Die Grenzbeschreibung beginnt mit Bad König über Euterbach zum Neckar nach Heidelberg, nach Bickenbach, nach Reichenbach und von dort wieder nach Bad König. Zwischen Reichenbach und Bad König sind in dieser Urkunde keine weiteren Punkte benannt. Interessant hierbei: Die Verbindung der beiden Orte durch Luftlinie führt durch Ober-Gersprenz. In der Urkunde 93 im Lorscher Kodex, welche eine Ergänzung zur Urkunde 92 darstellt, wird der o. g. Forstbann in Teilen genauer beschrieben. Er beginnt an der Bergstraße in Zwingenberg. Seine Grenze verläuft von dort über den Felsberg nach Beedenkirchen an der Lauterbach entlang über die Neunkirchner Höhe nach Laudenau, Eberbach (Ortsteil von Reichelsheim), Gersprenz, Abbatisbach weiter nach Kainsbach und Birkert.

1711 wurde Gersprenz erstmals in der heutigen Schreibweise in den Akten erwähnt. Vorher wurde es mit folgenden Namen benannt:

  • 786     ad Caspenze
  • 1012   Gaspenza
  • 1328   Geyspenze
  • 1437   Gerßbrencze
  • 1457   Geßpenß
  • 1521   Gerspenß
  • 1547   Gerspentz
  • 1625   Gerspenß
  • 1698   Gersprentz

Hutzwiese:

Die Weilersiedlung Hutzwiese verdankt ihren Ursprung dem Bau der „Staatsstraße“, der heutigen Bundesstraße B47, die seit Fertigstellung im Jahre 1839 das Gersprenz-mit dem Mümlingtal verbindet und auf dem kurvenreichen Streckenabschnitt „Ober -Gersprenz -Vierstöck“ einen Höhenunterschied von nahezu 180 Meter überwindet. Der Weiler ist bis heute, trotz Gebietsreform und Flurbereinigungsmaßnahmen zweigeteilt, zwei Häuser stehen in der Gemarkung Ober-Kainsbach und die anderen in der Gemarkung Gersprenz.

Schule:

Eine Schule wurde 1684 erstmalig erwähnt, der Schulmeister hieß damals Johann Georg Krampf. In Ober-Gersprenz wurde 1731 erstmals eine Schule erwähnt.  In Ober- und Unter-Gersprenz bestand 1816 eine Winterschule. Eine gemeinsame Schule wurde 1878 in Ober-Gersprenz erbaut. Die Kinder von Gersprenz mussten in den Sommermonaten bei den Eltern auf dem Felde helfen. In die Winterschule gingen zu dieser Zeit 28 Schüler. Die Kinder von Gersprenz gingen bis 1947 in Ober-Gersprenz in die Schule.

Verein:

In Gersprenz gibt es nur ein Verein, das ist die Freiwillige Feuerwehr Gersprenz. Die Feuerwehr wurde am 5. Oktober 1957 im Gasthaus „Zur Linde“ in Gersprenz gegründet. Einer der Gründe hierfür war der Großbrand des Anwesens Eidenmüller und Arras infolge eines Blitzeinschlages am 17. Juni 1957 in Ober-Gersprenz.

Gersprenz heute:

Die Einwohnerzahl 2023 in Gersprenz mit dem Weiler Hutzwiese beträgt 197 Personen. In vielen gemeinsamen Aktionen, wie zum Beispiel die 1000. Jahrfeier, Aufstellen zweier Sonnenbänke, neuer Zaun am Friedhof, Generationen-Nachmittag und vieles mehr, trägt der Ortsbeirat und der Feuerwehrverein zur Erhaltung der Dorfgemeinschaft bei.

Ein besonderer Reiz und ein wunderschöner Ausblick auf das obere Gersprenztal erhält man auf dem Panoramaweg G1 oberhalb von Gersprenz.