Rathaus der Gemeinde Reichelsheim

Der Bürgermeister informiert

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Liebe Reichelsheimerinnen und Reichelsheimer,

das Jahr 2024 ist schon wieder voll im Gange – ein guter Grund, ein Fazit über das vergangene Jahr zu ziehen.

Die Kita Auenland steht vor der Fertigstellung. Die Gruppe aus Ober-Ostern mit deren Erzieherinnen weihte die Einrichtung am 26.2. ein. Das Finanzierungskonzept für die Baukosten geht aufgrund einer stetigen Kostenkontrolle seitens unseres Bauamtes sehr gut auf. Die Förderung durch Bund und Land reduzierte sich aufgrund der hohen Nachfrage nach dem Förderprogramm leider von ursprünglich vorgesehenen 1,5 Millionen auf 1,05 Millionen Euro.

Wie umfangreich so ein Bauvorhaben ist, mag man daran ermessen, dass die Schlussrechnung des Generalunternehmers 105 DIN-A 4 Seiten umfasst. Alle selbstverständlich durch unser Bauamt zu prüfen, kritisch zu prüfen, was aber nicht die wöchentlichen Baustellenbesprechungen ersetzt, wo schon vieles geklärt werden muss.

Die Auslastung der neuen Einrichtung sieht jetzt schon sehr gut aus (20 Kinder pro Regelgruppe und 10 pro Krippengruppe). Schwierig werden die Betriebskosten zu erwirtschaften sein. 25 neue Beschäftigte (Teilzeitkräfte) sowie die Abschreibungen für die Einrichtung in Höhe von rund 260.000 € pro Jahr belasten den Ergebnishaushalt. Bei Kindern über 3 Jahren und einem Aufenthalt von 6 Stunden erhält die Gemeinde vom Land Hessen 149 Euro/Monat. Dafür sind die Eltern von den Gebühren per Landesgesetz freigestellt. Multipliziert man die 149,– Euro mit der maximalen Kinderzahl von 25 pro Gruppe, erhalten wir also für den Betrieb 3.725,– Euro, was ungefähr dem Bruttolohn einer!! Erzieherin entspricht. Wir müssen aber mindestens 2 Erzieherinnen pro Gruppe vorhalten. Und da steht noch kein Stein einer Kita.

Das Gleiche gilt für das Feuerwehrgerätehaus im Grund. Die ganzen Bau- und Sicherheitsvorschriften (u. a. separate Räumlichkeiten für Männer, Frauen und Kinder, getrennte Zu- und Abfahrt für Einsatzkräfte, Schwarz-Weiß Trennung (Trennung von benutzter Kleidung und Einsatzmaterialien nach dem Einsatz von den neuen Sachen, was unmittelbar zur Vermeidung von gesundheitlichen Risiken vorzunehmen ist), entsprechender Übungshof) ergeben Baukosten von rund 3,5 Millionen bei rund 10 % Förderung. Allein die Abschreibung für das Gerätehaus beträgt rund 50.000 € im Jahr.

Bei Feuerwehrfahrzeugen kann mit einer Förderung von rund 1/3 in der Anschaffung gerechnet werden. Hier wurden in 2023 ein neuer Teleskoplader, ein Voraus-Löschfahrzeug, das Löschfahrzeug Grund und ein Tanklöschfahrzeug für die Kerngemeinde im Wert von rund 1,2 Millionen € angeschafft. Ebenfalls 40.000 € Abschreibungen als Kosten, die von uns erwirtschaftet werden müssen, ohne dass die Fahrzeuge 1 m bewegt worden sind.

Die Kreis- und Schulumlage hat sich, beginnend im Jahr 2009 mit 3,68 Millionen €, auf 7,75 Millionen € im Jahr 2023 mehr als verdoppelt.

Erfreulich ist die Entwicklung der Gewerbesteuer in Reichelsheim. Diese hat sich von 2009 mit 1,85 Millionen € auf rund 4 Millionen € in 2023 ebenfalls verdoppelt. Wobei hier einschränkend gesagt werden muss, dass uns rund 50 % der Einnahmen über Umlagen wieder abgezogen werden. Ein Dank hier an die Firmen, die uns neben der Gewerbesteuer auch mit zahlreichen Spenden zu unseren Festivitäten unterstützen.

Die Bauplätze im Baugebiet Schloßblick sind alle verkauft, wobei aufgrund der gestiegenen Zinsen und Baukosten es ein bis zwei Rückläufer gibt, für die es aber ausreichend Interessenten gibt.

Auch im Städtebauprogramm tut sich etwas. Nachdem mittlerweile alle erforderlichen Konzepte erarbeitet wurden, wie zum Beispiel das Grünlandkonzept und das Parkraum- und Mobilitätskonzept, gab es erste Umsetzungen durch die Veränderung des alten Bolzplatzes in der Konrad-Adenauer-Allee in einen kombinierten Bolz- und Basketballplatz, sowie einen Gerätetrainingspark, auch für Senioren. Das Ganze gelang uns aufgrund des Förderprogramms mit einer 85-prozentigen Förderung. Ebenso die Märchenfiguren, die sich an verschiedenen Stationen in Reichelsheim präsentieren und die noch mittels Audioausstattung als Märchenstationen eingerichtet werden. Selbstverständlich in Anlehnung an unsere Märchen- und Sagentage.

Parkplätze und Büroraum sind knapp innerorts. Deshalb haben wir im Jahr 2023 schon das Dachgeschoss vom Rathaus von einem Ort mit lauter Leitz-Ordnern in moderne Büroräume umgebaut, um dort unser Bauamt und die Personalabteilung unterzubringen. Ganz wird uns das nicht reichen, sodass wir nach weiteren Liegenschaften mit Aussicht auf Erfolg schauen.

In den Ortsteilen gab es die größte Veränderung in unserem Ortsteil Beerfurth. Dort wurde in Abklärung mit dem Hessischen Städte und Gemeindebund, sowie einer Steuerkanzlei, das Freibad mittels Erbbaupachtvertrag an einen Förderverein übertragen, der dankenswerterweise das Bad weiter betreiben möchte. Selbstverständlich mit Unterstützung der Gemeinde für den Bereich der Versorgung mit Wasser und Abwasser, sowie der Übernahme der baulichen Anlagen. 

In der Kita Beerfurth wurde ein barrierefreier Eingang geschaffen, ferner mussten nach neuesten Festlegungen in unseren Kitas und im Regionalmuseum eine Ertüchtigung des Blitzschutzes und der Elektroinstallation vorgenommen werden.

In Erzbach wurden gleich zwei Straßen-Baumaßnahmen durchgeführt, und zwar der Friedhofsweg sowie der Fleckweg. Zusagen, die zum Teil noch aus der Zeit von Bürgermeister Born stammten.

In Gumpen/Klein-Gumpen wurde das Feuerwehrgerätehaus mit einem zweiten Zugang ausgestattet (2. Fluchtweg), sowie der Kindergarten nach einem Wasserschaden umfangreich saniert. Dabei kamen Deckenbalken zutage, die unsere erfinderischen Vorfahren einfach, da sie angefault waren, ausgehöhlt und mit Eisen bewährten Beton ausgegossen haben.

Ebenfalls am Feuerwehrhaus, allerdings in Laudenau, musste eines der Garagentore der Fahrzeughalle ausgetauscht werden, nachdem es nach einem Unfall durch einen Nichtfeuerwehrmann total verbogen war und sich nicht mehr schließen ließ.

Im Ortsteil Gersprenz wird es zukünftig, da es keinen Spielplatz mehr gibt, einen Dorfplatz geben. Das Gelände dafür hat die Gemeinde angemietet und dieses wird durch den Ortsbeirat, dem Feuerwehrverein und engagierten Bürgern in Eigenregie ausgebaut.

Insbesondere muss ich mich für die sehr gute Zusammenarbeit mit unseren Fraktionen in der Gemeindevertretung und meinen Kolleginnen und Kollegen im Gemeindevorstand bedanken.

Zusammen haben wir für Reichelsheim sehr viel in Bewegung gebracht und haben allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu schauen. Dafür auch ein Dank an Sie, liebe Reichelsheimerinnen und Reichelsheimer.

Ihr Bürgermeister

Stefan Lopinsky